Diese Tagestour führt Sie in einer ca. fünf Stunden, reiner Paddelzeit, dauernden Kanutour durch eine grandiose, auf ca. 8 km Länge von Verkehrsstraßen verschonte, Natur in der Biber, Eisvogel und andere seltene Tier ihr Rückzugsgebiet haben.
Roding, eine oberpfälzer Kleinstadt direkt am Regen, ist unser Startpunkt. Einer der zentralen Anlauf-, bzw. Park-, Zonen ist „Am Esper“ ein Parkplatz am Flussufer in Mitten der Stadt und direkt unter einer schönen Stahlträgerbrücke, die an eine Eisenbahnbrücke erinnert. Am Parkplatz schließt sich in nordwestlicher Richtung ein Park und an deren Ende der Zeltplatz für Bootswanderer an. Unsere Einsatzstelle ist jedoch eine schiefe Ebene aus Granitpflastersteinen 50 m vor der Brücke.
An dieser Stelle werden erst einmal die Kanus von den Anhängern geladen und in „Startposition“ gebracht. Grüppchen für Grüppchen erfolgt die Materialausgabe. Neben den Boote benötigen wir noch weitere Ausrüstung, von notwendig wie Paddel und Rettungswesten bis hilfreich wie Bootswagen und wasserdichten Packsäcken für das Tagesgepäck.
Von hier flussabwärts geblickt teilt sich unmittelbar nach der Brücke der Fluss an einer langgestreckten Insel. Die obligatorische Einweisung für Anfänger und die Wehrkarten weisen uns auf die erste Gefahrenstelle hin: ein Durchbruch in der Insel, der wegen des unterschiedlichen Niveaus das die Wehranlage Petermühle verursacht, eine starke Querströmung verursacht. Wir halten uns deshalb nach dem passieren der Brücke in der linken Flusshälfte am linken Ufer und das solange bis wir die Stelle mit dem Durchbruch passiert haben. Gleich nach de Durchbruch wechseln wir auf die rechte Uferseite und fahren die Bootsrutsche rechts vom Betonblock, der die Rutsche in eine linke und rechte Abfahrt teilt, hinab. Links vom Betonklotz befindet sich eine Stufe und besonders bei niedrigem und normalen Wasserstand ist die rechte Seite unbedingt vorzuziehen. Elegant gleiten wir die Bootsrutsche hinab und wehmütig werden wir uns bei so manchem Wehr an die angenehme Passage erinnern.
Der Lärm der Stadt verschwindet und die ersten Felsen lockern das Bild vom Fluss auf und vorsichtig spitzt der Kirchturm der Wallfahrtskirche Heilbrünnl aus dem Wald. Am Fuße des Berges umspannt eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer des Regental-Radwanderweges die Brücke. Bei Problemen mit den Augen kann man bei der Brücke anhalten und sich auf den Weg zum Heilwasser der Wallfahrtskirche machen (siehe im Menü: Orte/Heilbrünnl).
Gemächlich zieht der Regen unter der Brücke durch und nach ein paar hundert Meter gibt er in einer Rechtsbiegung den Blick auf die Burg Regenpeilstein frei.
Die Burg, bekannt durch die Safranmaut, verschont unseren Geldbeutel. Im Mittelalter wäre und die Passage teuer gekommen, nahmen die Ritter doch Safran als Wegezoll und der wurde mit Gold aufgewogen. Beeindruckt vom imposanten Gebäude treiben wir am Fuße der Burg vorbei.
Bevor wir die Wehranlage in Wiesing erreichen reißt der moderne Bau einer Fensterfabrik uns aus unseren mittelalterlichen Träumen. Wer das genehmigt hat sollten den Bau nur mit einem Hammer und Meißel ausgerüstet wieder einreißen müssen. Doch nach 500m ist der Schandfleck des Tals vorbei und eine Flussbiegung später führt uns das malerische Wasserrad des Sägewerks in Wiesing wenigstens wieder ein paar Jahre zurück. Bevor wir allerdings das Wasserrad genauer betrachten können müssen wir erst unsere Boote umsetzten. Als kleiner Punkt zieht es in ca. 300 m Entfernung seine feuchten Kreise, während wir vor dem Wehr am rechten Ufer anlanden und uns mit unserer Booten durch den Wald quälen. Obwohl die Naturschutzbehörde des Landkreises Cham den Weg instand hält, so blockieren dennoch immer wieder Wurzel den Weg unseres Bootswagens, verschieben ihn unter dem Boot und lassen das Umsetzten, besonders bei voll gepackten Booten, zur Torture ausarten. Wehmütig kann man nur an die Tage zurückdenken, an denen ein Durchbruch im Wehr eine Alternative zum Umtragen bot.