Das Gasthaus Marienthal, mit seinen über 100 jährigen Kastanienbäumen zählt zu einem der schönsten Biergärten Bayerns. Wenn man unter den schattenspendenden Kastanien sitzt und ein kühles Bier vor sich hat, so fällt es schwer sich aufzuraffen und weiter zu paddeln. Auch wenn der Gedanke schwer fällt, tuen Sie es! Es lohnt sich. Es liegen noch Highlights der Tour Nittenau – Ramspau vor ihnen und das erste kommt sofort.
Kanutour von Nittenau nach RamspauZweihundert Meter nach dem Wiedereinstieg paddeln sie zwischen den Felsen von Marienthal. Es mag kurz nach dem Start nicht passend sein, aber gönnen Sie Ihren Kindern den Spass einen Felsen zu besteigen. Der größte Felsen eignet sich zum Anlanden und bietet ein bis zwei kleinen Familien Platz um eine Brotzeit einzunehmen. Beim Blick zurück erkennen Sie die Geisterburg Stockenfels, thronend am Bergrücken gegenüber von Marienthal. Vor vierhundert Jahren war es die Burg von Raubrittern, bis Ihnen die Regensburger den Garaus machten, heute bietet die Burg nur noch den letzten Geistern von unredlichen Wirten und Bedienungen Zuflucht.
Im weiteren Verlauf der Tour bis Heilinghausen sind die Felsen wieder allgegenwärtig. Mal kleine Felsen unter, mal große Felsquader auf der spiegelnden Wasseroberfläche. Die Straße, seit Marienthal auf 500 m Länge neben dem Fluss, verlässt nun diesen und die Strecke führt weiter an senkrechten Felswänden vorbei, dem nächsten Highlight zu – der Schwallstrecke. Vorher sollte man sich die Wiesen am rechten Ufer nicht entgehen lassen. Wer stark genug war, den Versuchungen des Wirtes zu wiedersprechen, der findet hier geeignete Plätze für eine Stärkung.
Wieder am Wasser unterwegs, hört man ein leises Rauschen, das langsam lautet wird. Die Schwallstrecke kündigt sich an. Geübte Paddler, die die Strecke kennen, werden jetzt wohl sagen: „Das soll eine Schwallstrecke sein?“. Für Anfänger und Kanuneulinge mit Kindern jedoch schon ein spannendes und trotzdem ungefährliches Erlebnis. Die Strecke vermittelt einen ersten Eindruck, was im richtigen Wildwasser wirklich abgeht. Je höher der Wasserstand ist, umso weniger merkt man von der Schwallstrecke. Eine leichte Linkskurve und wir sind mitten drin. Automatisch führt uns die Hauptströmung in der linken Flusshälfte sanft um die Felsen, die am rechten Ufer aus dem Wasser ragen und auf eine Gelegenheit warten uns zum Kentern zu bringen. Dann verengt sich die Schwallstrecke nochmal etwas und nach ca. 500 m weitet sie sich um uns mit der Kiesbank von Hirschling zum Baden einzuladen.
Die Kiesbank von Hirschling ist die einzige Kiesbank dieser Etappe, die auch bei relativ hohen Wasserstand noch nutzbar ist und nicht vollständig in den Fluten untergeht. Weicher kiesartiger Sand und ein relativ großer Flachwasserbereich machen die Raststelle ideal für Kinder.
Markant an Hirschling ist das barocke Schlösschen mit seinem Treppengiebel und dem kleinen Türmchen. Paddelt man unter der Brücke durch, so begleitet einen der Ort nur kurz am rechten Ufer und verschwindet nach der Brücke so schnell wie er aufgetaucht ist hinter den ufersäumenden Weiden.
Zwei, drei Flussbiegungen und schon tauchen wieder Felsen im Fluss auf. Diese kündigen uns Kanufahrern den nächsten Ort an, Heilinghausen.